Bizarres Ende beschert ein Unentschieden

Nach einer engen und spannenden Schlussphase, wo der ersatzgeschwächte TV Möhlin die Nase vorne hatte, erzielte Emmens Nicola Sigrist zwei Sekunden vor dem Abpfiff noch den Ausgleichstreffer zum 27:27. Bloss, das Tor hätte nicht zählen dürfen. Die Schiedsrichter hatten übersehen, dass bei den Emmern einer zuviel auf dem Feld stand.

Und so kam es
Die letzte Spielminute war angebrochen, Raphael Rohr erzielte per Siebenmeter das 26:27 und Sekunden später wurde Remy Weingartner für sein Foul an Möhlins Jan Waldmeier auf die Bank geschickt. Nach dem Timeout von Trainer Zoltan Majeri setzte Waldmeier den Ball neben das Emmer Tor und Goalie Mathieu Seravalli spielte den Ball direkt seinen Vordermännern zu. Diese lancierten ihren letzten Angriff mit dem zuvor eingewechselten Feldspieler und das, obwohl der Keeper noch auf der enfternten Feldseite war. Der Abpfiff blieb aus, und auch der Delegierte sah tatenlos zu. Nicola Sigrist jagte Richtung Möhliner Tor und erzielte unmittelbar vor der Schlusssirene noch den gefeierten Anschlusstreffer.

Guter Start in die erste Halbzeit
Dabei war der Start in die erste Spielzeit richtig gut gelungen. In Abwesenheit von mehreren Stammkräften und folglich mit zahlreichen Formationen aufspielenden Fricktaler zeigten sie insgesamt eine starke Vorstellung. Ein überragender Justin Larouche erzielte zu Beginn mehrere Tore und dank einer aggressiv stehenden Deckung eroberte man sich mehrere Bälle. Beim 11:5 (20.) aus Möhliner Sicht, durfte Larouche pausieren und Linus Fässler übernahm. Gleichzeitig setzten die Gastgeber den zusätzlichen Feldspieler ein, holten Tor um Tor auf, auch weil es offensiv bei Möhlin harzte. Hinzu kamen Zeitstrafen, die zusätzlich am Kräftehaushalt der verbleibenden Feldspieler zehrten. So lagen die Emmer zur Halbzeit nur noch mit zwei Treffern zurück (13:15).

Beste Unterhaltung in Spielzeit zwei
Nach der Pause nahm das Spiel an Dynamik zu. Die Emmer holten auf, glichen erstmals aus (33.), ehe Möhlin durch Stian Grimsrud wieder vorlegte. Mit der nächsten Zeitstrafe, diesmal für die Verteidigungsaktion von Valentin Mahrer und einem vollendeten Siebenmeter, glich Emmen erneut aus. Möhlins Torhüter Blumer parierte die nächsten Würfe und Jonas Coetermans vereitelte den Gäste-Siebenmeter, so dass die Fricktaler vorne wieder auf plus zwei stellten. Aber je länger die Partie dauerte, desto mehr Substanz verbrauchte man und weil vorne nichts Zählbares resultierte, war es Emmen, das in der 44. Minute erstmals in Führung ging. Zudem hielt der dritte Goalie bei Emmen nun mehrere Möhliner Angreifer in Schach. Mit dem Mittel des siebten Feldspielers konnte sich der Gastgeber leicht absetzen. Aber nach dem 23:20 (48.) kam Jonathan Ulmers Reaktion. Er riss das Ruder an sich, erzielte den nächsten Treffer und Stian Grimsrud tat es ihm gleich. Doch danach kassierte der Norweger für seine Abwehraktion die dritte Zeitstrafe und damit Rot. Ulmer performte makellos vom Siebenmeter und Jan Waldmeier steuerte das 24:24 in der 54. Minute bei. In der Folge wurde es dramatischer für Möhlin, die Zeitstrafen häuften sich, kumulierten sich, als nach Maurice Meier auch Fässler auf die Bank musste. Trotzdem erhöhte Ulmer vom Siebenmeter, zweimal nervenstark gegen Seravalli und zauberte die Zwei-Tore-Führung in der 59. Minute herbei. Danach kam es zur eingangs erwähnten Spielphase, die das Schlussresultat von 27:27 markierte.

Ein schaler Beigeschmack über einen verlorenen Punkt bleibt und sorgte auch im Mannschaftsbus auf der Heimreise für viel Diskussionsbedarf. Kompliment an die Mannschaft, die trotz des unglücklichen Ausgangs des Spiels, wieder eine veritable Energieleistung abgerufen hat, mehr geht nicht mit der dünnen Spielerdecke.

Möhlin: Coetermans (1/4, 25%), Blumer (15/39, 39%); Meier, Mahrer (3), Lützelschwab, Fässler Linus (1), Brodmann, Liechti, Grimsrud (5), Waldmeier (3), Ulmer (7), Larouche (8); Emmen: Rast (4/12, 34%), Seravalli (7/14, 50%), Näf (4/14, 29%); Aellen (5), Röttges (3), Herbst (3), Flückiger (2), Bucher (2), Kreuzer (2), Rohr (1), Weingartner (2), Male, Sigrist N. (2), Dürger (4), Buholzer (1).

Christine Steck (Text und Foto)

Legende Bild: Jonathan Ulmer fokussiert und nervenstark!

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