TV Möhlin dreht umkämpfte Partie in den Schlussminuten

Der TV Möhlin besiegte am vergangenen Samstagabend an der Limmat die Heimmannschaft STV Baden mit 28:29 (17:14). Baden erwischte den besseren Start doch zur Halbzeit glich sich die Partie langsam aus. Zum Ende des Spiels hatte Möhlin das glücklichere Händchen und konnte wenige Minuten vor Spielschluss die Partie doch noch drehen.

Der STV Baden hoffte im aargauer Derby auf einen Befreiungsschlag. Die letzten fünf Spiele verlor Städtli allesamt, vier davon mit nur einem Treffer Unterschied. Für die im Mittelfeld platzierten Handballer aus Möhlin stand indessen tabellarisch gesehen wenig auf dem Spiel, aber gegen einen Kantonsrivalen wollte sich natürlich keiner einer Blösse geben. Die Limmattaler starteten gut in die Partie und nutzen gleich die ersten beiden Angriffe um 2:0 in Führung zu gehen. In einer kämpferischen, aber nicht unfair bestrittenen Startphase war der Heimmannschaft ihr Punktehunger anzumerken. Die Rückraumspieler suchten die Zweikämpfe doch die möhliner Defensive scheute sich nicht vor dem Körperkontakt. Der STV Baden bekam so in den ersten vier Minuten gleich drei Siebenmeter zugesprochen, von denen Dennis Grana allerdings den ersten parieren konnte. Städtli erarbeitete sich so einen Start nach Wunsch, indem sie effizienter agierten und Fehler der Gäste umgehend ausnutzten. Nach dreizehn Minuten stand eine 9:3 Führung zu Buche, und das, obwohl Baden in dieser Zeit bereits die erste Zweiminutenstrafe des Spiels zu überstehen hatte. Trainer Zoltan Majeri sah sich nach einer knappen Viertelstunde gezwungen den Spielfluss der Badener mit einem Teamtimeout zu unterbrechen.

Möhlin kämpft sich zurück
Majeri war es offenbar gelungen, seine Spieler während dem Unterbuch wachzurütteln. Innert nur zwei Minuten verkürzten Stian Grimsrud, Jan Waldmeier und Maurice Meier zum 10:6, woraufhin Baden-Trainer Björn Navarin seinerseits ein Timeout nahm und an der Seitenlinie mit dem Taktikboard auf seine Akteure einwirkte. Als Jonathan Ulmer kurz drauf zum 10:8 traf, war die Partie neu lanciert. Das Spiel gestaltete sich nun deutlich ausgeglichener und auf beiden Seiten schlichen sich einige Unachtsamkeiten und Fehlwürfe ein. Möhlin schaffte durch einen Weitwurf ins leere Tor durch Torhüter Grana kurzzeitig den 13:12 Anschlusstreffer (27'), doch Baden liess sich von der Aufholjagd der Fricktaler nicht beeindrucken und baute die Führung erneut aus, zum Pausenstand von 17:14.

Hartnäckige Gäste...
Was sich gegen Ende des ersten Durchgangs bereits andeutete, fand in der zweiten Halbzeit eine Fortsetzung. Die Partie blieb ausgeglichen, beide Teams zeigten temporeiches Angriffsspiel und kämpften aufopferungsvoll. In der 36. Minute verpasste Möhlin die Chance, die Partie erstmals auszugleichen (18:17) und prompt zog Baden innert Kürze zum 20:17 davon (38'). Nur fünf Minuten später büssten die Limmattaler den Vorsprung wieder ein, als Ulmer, Möhlins zweitbester Torjäger, zum 21:20 traf. Städtli machte einen erneuten Anlauf, um Möhlin zu distanzieren und führte nach 49 Minuten mit 25:22. Erneut liessen sich die Gäste nicht abschütteln und zwangen ihre Gegner in eine spannungsgeladene Schlussphase. Justin Larouche, mit zehn Treffern bester Torschütze des Abends, verkürzte in der 51. Minute zum 25:24 und kurze Zeit später ermöglichte eine Parade von Grana den 26:26 Ausgleichstreffer durch Grimsrud.

... in einer nervenaufreibenden Schlussphase
Beim Stand von 27:27, nur drei Minuten vor dem Schlusspfiff, trat Badens Hildebrandt zur Siebenmeterlinie, während der bei Siebenmetern glücklose Grana seinen Kasten für Jonas Coetermans räumte. Es war schon vor dieser Szene eine Partie der Siebenmeter gewesen mit bereits 14 Würfen von der Linie. Allerdings fanden nur acht davon den Weg ins Tor (Sechs von sieben für Baden und drei von sieben für Möhlin.) Hildebrand war bester Torschütze für Baden und hatte bereits acht Treffer bei acht Versuchen, doch er fand seinen Meister in Coetermans, der die Nerven behielt und den Wurf parierte. Die Fricktaler rissen die Arme in die Höhe im Wissen, dass mit diesem Gamechanger der Sieg nun in den eigenen Händen lag. Im anschliessenden Angriff der Fricktaler kassierte Pascal Bühler eine Zweitminutenstrafe, da er den anstürmenden Manuel Csebits nicht regelkonform stoppen konnte und als Jan Waldmeier vom Flügel zum 27:28 traf, schien das Pendel endgültig auf die Seite des TV Möhlin gekippt zu sein. Zwar überraschte Kai Klampt die möhliner Defensive mit einer gekonnten Finte und glich zum 28:28 aus, doch Waldmeier wiederholte seinen Zaubertrick von vorhin und schoss trotz 40 verbleibenden Sekunden auf der Spieluhr den 28:29 Siegtreffer. Der immer noch in Unterzahl spielenden Heimmannschaft bot sich noch eine letzte Chance zum Ausgleich, doch eine beherzte Abwehrleistung zwang die Angreifer zu einem technischen Fehler, der ihr Schicksal besiegelte.

Möhlin mit: Coetermans (1/2, 50%), Grana (1, 13/40, 33%); Brodmann, Ceppi, Csebits (3/1), Fässler, Franceschi (1), Grimsrud (3), Kaiser, Larouche (10/1), Mahrer, Meier (2), Rohr, Ulmer (6/1), Waldmeier (3).

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Nächstes Ligaspiel:
Sa., 29.04.23, 17:00 Uhr
TV Birsfelden - TV Möhlin
Birsfelden, Sporthalle

Bericht: Luca Criscione; Foto: Christine Steck

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