Möhlin verliert gegen Endingen 34:32

Der TV Möhlin verlor am vergangenen Samstagabend gegen Handball Endingen mit 34:32 (16:14). Die Übungsleiter der Kontrahenten, Zoltan Majeri und Samir Sarac, hatten beide zuvor schon die jeweils gegnerische Mannschaft trainiert, daher hatte das Spiel für sie sicherlich eine besondere Bedeutung, auch wenn sportlich nicht mehr viel auf dem Spiel stand. Sarac jubelte zum Ende zu Recht über zwei Punkte gegen seine ehemalige Mannschaft.

Das schlechter klassierte Endingen agierte in den Starminuten etwas fokussierter und ging gleich mit zwei Treffern vom linken Flügel durch Yannick Mühlebach in Führung. Nach fünf Minuten hatte aber auch der TV Möhlin ins Spiel gefunden und drehte den Spielstand durch Maurice Meier, der zuerst vom Kreis zum 3:3 ausglich und im nächsten Angriff per Siebenmeter zum 3:4 traf. Es gelang Möhlin im Anschluss, die nächsten beiden Angriffe der Surbtaler abzuwehren und durch zwei Treffer von Justin Larouche mit 3:6 davonzuziehen. Endingen liess sich vom Erwachen der Fricktaler nicht beirren und verkürzte während einer Überzahlsituation zum 5:6 (9') und glich die Partie nach einer guten Viertelstunde zum 7:7 aus.

Unaufgeregte erste Halbzeit
Im zweiten Abschnitt der ersten Hälfte entwickelte sich eine ausgeglichene und unaufgeregte Partie. Beide Teams schienen eine kurze Verschnaufpause zu brauchen. Aufgrund der stetig länger werdenden Verletztenliste des TV Möhlin startete das Team von Majeri mit einer ungewöhnlichen Aufstellung. Stian Grimsrud hatte sich im Spiel gegen Birsfelden verletzt und der Spielmacher fehlte nun im Rückraum gegen Endingen. Seinen Platz in der Startformation übernahm Flügelspieler Jonathan Ulmer. Am linken Flügel startete dafür Valentin Mahrer, der für gewöhnlich als Kreisläufer oder rechter Flügel aufläuft. Die etwas schwerfällig gewordene Partie nahm erst in den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit wieder etwas mehr Fahrt auf. Möhlin war gerade noch mit zwei Toren vorne gewesen (7:9), doch nun ergatterte sich das Heimteam innert wenigen Minuten die Führung zurück (12:11), wahrscheinlich nicht zuletzt, weil Trainer Sarac im Teamout der Endinger deutliche Worte für die Spielweise seiner Mannen gefunden hatte. Dank mehr Tempo und besseren Abschlüssen in den Schlussminuten des ersten Durchgangs konnte Endingen mit einer Zweitoreführung in die Pause schreiten (16:14).

Hektischer Start in die Zweite Halbzeit
Nach der etwas durchzogenen Vorstellung in der ersten Halbzeit wollten beiden Teams sichtlich einen Gang zulegen. Einige individuelle Fehler und ein wenig Pech im Abschluss der Fricktaler ermöglichte den Surbtalern aber ihre Führung auf 18:14 auszubauen. Das Angriffsspiel der Heimmannschaft funktionierte nun deutlich besser und insbesondere die Rückraumschützen Grzentic und Giovanelli zimmerten die Bälle in dieser Phase eindrucksvoll in die Torumrandung hinter Grana und Wenger. Grzentic war mit sieben Treffern aus sieben Schüssen bester Torschütze der Endinger. Möhlin tat sich im Angriff unterdessen schwer mit einer Manndeckung auf Larouche und besonders während Sebastian Kaiser eine Zweiminutenstrafe auf der Bank absass, hatte Möhlin der Deckungsarbeit des Heimteams wenig zu entgegnen.

Endingen reisst Spiel an sich
Endingen hatte so eine Formel gefunden, um die dezimierte Fricktaler Mannschacht in die Knie zu zwingen und nach 40 Minuten traf Nino Grzentic schliesslich zum 23:18. Grzentic erhöhte die Führung damit zum ersten Mal auf fünf Tore. Während Möhlin sich nun jedes Tor hart erkämpfen musste, sahen die Angriffe der Surbtaler weitaus müheloser aus. Majeris Schützlinge liessen die Köpfe allerdings nicht hängen, besonders Fabian Ceppi (vier Tore aus sechs Würfen) und Linus Fässler (fünf Tore aus fünf Würfen) versuchten den Anschluss zum Gegner wieder herzustellen. Ein letztes Aufbäumen der Fricktaler schien von Lars Gross im Tor von Endingen zur Nichte gemacht, als dieser beim Stand von 30:26, respektive 31:26, innert 60 Sekunden zwei Siebenmeter der Gästemannschaft parierte.

Überraschende Spannung in den Schlussminuten
Nichtsdestotrotz versuchte Möhlin mit dem letzten Timeout fünf Minuten vor Schluss das Ruder doch noch herumzureissen. Tatsächlich brachten Tore von Larouche, Fässler und Ulmer die siegessicheren Gegner noch einmal in Bedrängnis. Möhlin verkürzte erst auf 31:33 und mit nur noch 30 Sekunden auf der Uhr traf Fässler per Siebenmeter zum 33:32. Feldspieler Maro Galovic hatte einen Weitschuss auf das leerstehende Tor im Torhüterkreis abgewehrt und wurde dafür mit einer Zweiminutenstrafe und einem Siebenmeter bestraft. Die verbleibenden Sekunden nach Fässlers Tor spielte Endingen trotz doppelter Unterzahl routiniert herunter und Christian Rechsteiner traf vier Sekunden vor Schluss zum entscheidenden 34:32.

Möhlin mit: Grana (4/29,14%), Wenger (0/9); Brodmann, Ceppi (4), Csebits, Fässler (5/3), Kaiser (4), Larouche (8/2), Lüthy, Mahrer (3), Meier (3/1), Rohr, Ulmer (5), Waldmeier.

Nächstes Ligaspiel:
Sa., 13.05.23, 19:30 Uhr
Handball Stäfa - TV Möhlin
Stäfa, Frohberg

Bericht: Luca Criscione
Archivfoto

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