Emotionale Partie endet mit Unentschieden!

Der TV Möhlin und die SG Yellow/ Pfadi trennen sich zum Rückrundenstart mit einem Remis (21:21/11:10). Darüber mochte sich keines der beiden Teams freuen, denn die Partie war umkämpft und offen bis in die Schlussminuten.

Unterstützt von mehr als 400 Fans in der alten Steinli-Halle, bot das erste Rückrundenspiel beste Handball-Unterhaltung. Zwar entwickelte Möhlin zu Beginn kein Wurfglück, dafür sorgte Benjamin Blumer im Tor mit zwei sehenswerten Paraden für Applaus. Er parierte gegen den Winterthurer Siebenmeterschützen Niclas Mierzwa und hielt auch gegen den Flügelspieler Leandro Lioi. Fabian Ceppi warf danach den ersten Treffer für das Heimteam zum 1:1 (5.). Die Gäste drückten weiter aufs Tempo und konnten sich bis auf plus zwei Tore absetzen. Dank der guten Möhliner Verteidigung schlugen die Gäste nicht noch mehr Kapital aus ihren Angriffen. Aber Trainer Zoltan Majeri musste in der 14. Spielminute die erste Auszeit nehmen. Danach nahmen die Möhliner Fahrt auf: Lucas Grandi erzielte den Anschlusstreffer zum 3:4 (15.) und Blumer entwickelte sich weiterhin zum Spielverderber für die Gäste. Jan Waldmeier glich erneut aus und Justin Larouche und Maurice Meier legten mit je einem Treffer vor (6:4, 18.). Wenige Sekunden später musste Sebastian Kaiser auf die Bank, wegen einer angeblich strafwürdigen Aktion gegen Mischa Romer. Dies war eine der Schiri-Entscheidungen, die das Publikum nicht verstehen wollte. Jedoch das Heimteam kämpfte weiter, mit Leidenschaft und zupackend. So eroberte Jonathan Ulmer einen nächsten Ball und liess sich für das 8:5 (21.) feiern. Möhlin erarbeitete sich in der Folge etwas Luft durch einen Drei-Tore-Vorsprung. Dieser hielt aber nicht lange, schmolz zum Pausenstand von 11:10.

Wechselbad der Gefühle
Nach dem Wiederanpfiff hatten die Winterthurer schnell ausgeglichen und auf 12:11 erhöht. Es entwickelte sich fortan ein Schlagabtausch auf Augenhöhe. In der 42. Spielminute traf Jan Waldmeier zum 17:16 und Larouche zog auf 18:16 (45.) nach. Die Gäste hielten weiter am Spielsystem mit dem siebten Feldspieler fest und gingen mit Tempo und brachial zu Werke. Der junge Manoy Ugiagbe zum Beispiel, bewegte sich antriebsschnell und ging mit allem was er hatte in die Verteidigung, egal ob ein oder drei Abwehrspieler vor ihm standen. Manche dieser Aktionen bewegten sich im Graubereich von Stürmerfoul oder eben einer Zweiminutenstrafe für den gegnerischen Defensivspieler. So entschied die Spielleitung in der 57. Minute für die dritte Zeitstrafe für Maurice Meier, der den Abwehrblock massgeblich stabilisiert hatte. Jedoch hielten sich die Zeitstrafen im Schlussteil des Spiels auf beiden Seiten die Waage. Nach dem spektakulär verwerteten Zähler zum 20:19 von Jan Waldmeier, verblieben noch siebeneinhalb Minuten. Und als Mischa Romer zum 20:20 ausglich, offenbarte sich, dass jede Aktion, jedes Tor entscheidend für den Ausgang des Spiels sein würde. Die Anspannung in der Halle war zum Greifen nah. Die Kurzfassung ab der 57. Minute lautet: Ulmer trifft zum 21:20. Wenig später Meier mit Rot (wie zuvor beschrieben). Ugiabe mit Wurffehler, aber auch Fehler bei Möhlin. Baumann gleicht aus. Zwei Minuten noch. Je ein Timeout auf beiden Seiten. Jan Waldmeier springt hoch zum finalen Flügel-Wurf, der Ball klatscht an die Torumrandung, wenig später beim 21:21 ertönt die Sirene. Durchatmen.

Die Punkteteilung mag auf den ersten Blick enttäuschend sein, aber übers Ganze gesehen, bedeutet es geteilter Lohn für beide Mannschaften, die das Publikum mit einer Energieleistung bestens unterhalten hatte.

Möhlin: Santeler (1/2, 50%), Blumer (10/30, 34%); Ceppi (1), Meier (1), Mahrer, Grandi (3), Kaiser (1), Grimsrud (3), Waldmeier (6), Ulmer (3), Larouche (3); SG Yellow/ Pfadi: Schäpper (1/6, 17%), Kusnandar (7/23, 31%); Krügel, Schönfeldt (1), Dechant, Mierzwa, Siegrist, Lutz (2), Ugiagbe (4), Wanner (1), Romer (1), Baumann (6), Dörflinger (2), Lioi L. (4).

Text: Christine Steck
Fotos: Andrea Roth

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